Postapokalyptische Unruhen zwischen Wolkenkratzern, Bankautomaten, die kein Geld mehr ausspucken und mittendrin eine Person im schwarzen Hoody, die sich ihren Weg durch die Menge bahnt. Fast denke ich, ich hätte versehentlich Mr. Robot eingeschaltet, aber nein, es ist Bad Banks, DIE deutsche(-luxemburgische) Serie des noch jungen Jahres, die sich so bescheiden in der ZDF-Mediathek verbirgt.
Bescheiden, weil man dem Rosamunde-Pilcher-Sender eine solche Serie eigentlich gar nicht zutraut und folglich überrascht ist, wenn die Serie um die Abgründe der Finanzbranche in ihren Bann zieht. Ähnlich wie 4 Blocks sticht Bad Banks vor allem durch Mut aus der deutschen Serienlandschaft heraus. Den Mut zu einer Radikalität, die Atmosphäre erzeugt, den Mut dazu, auf starke Figuren zu setzen. In den sechs Folgen der 1. Staffel sehen wir der jungen Investmentbankerin Jana Liekam dabei zu, wie sie sich durch das amoralische Labyrinth der Frankfurter Finanzwelt kämpft und dabei versucht, sich nicht von ihrem überlebensgroßen Ehrgeiz auffressen zu lassen.