
Wenn man gerade in der Babyblase lebt, rückt das Reisen, genauso wie das Bis-in-die-Morgenstunden-Tanzen-gehen, in unerreichbare Ferne. Zum Glück gibt es Filme, die ein bisschen von dieser Reiseaufregung ins heimische Wohnzimmer bringen. Nachdem ich gerade Expedition Happiness und seinen Vorgänger Pedal the World – beide von Netflix als Reisedokus deklariert – gesehen habe, bin ich tatsächlich etwas aufgebracht. Doch nicht wegen der schönen Reisebilder, sondern mehr darüber, dass sich diese Filme überhaupt Reisedokus nennen dürfen.
Von einem Sensationserfolg ist bei Expedition Happiness (2017) die Rede, von einem der erfolgsreichsten deutschen Dokumentarfilme in den letzten Jahren bei seinem Vorgänger Pedal the World (2015) – beide Produktionen von Reise- und Filmamateur Felix Starck. Da fragt man sich: Wie niedrig ist die Erwartungshaltung an Reisedokus heute eigentlich und warum kommt nicht einfach jedes Urlaubsvideo in die Kinos? Außer schönen Landschaftsaufnahmen und jeder Menge Selfie-Posen, wie sie heute wohl ein jeder Tourist auf seiner Kamera hat, gibt es in diesen Filmen nämlich nur eins zu sehen: wie man sich medienwirksam selbst vermarktet. Weiterlesen „Reisen im Selfie-Zeitalter: Pedal the World // Expedition Happiness“