In den letzten Wochen wurde ich häufiger gefragt, ob ich ein gutes Buch für den Urlaub empfehlen könne. Ich empfahl Bücher, die mir zuletzt gut gefallen hatten und bekam zu hören: Die seien zu ernst oder zu nah dran am eigenen Leben. Auf die Frage, was denn nun gute Urlaubslektüre ausmache, habe ich keine zufriedenstellende Antwort bekommen.
Sollte es etwas möglichst Simples und Vorhersehbares sein (siehe Charlotte Link und Co.), um die grauen Zellen wenigstens im Urlaub zu schonen? Sollten es Bücher aus dem jeweiligen Urlaubsland sein, die das Urlaubsfeeling thematisch noch unterstreichen oder andersherum: genau das Gegenteil, um einem Lagerkoller vorzubeugen? Wann wenn nicht im Müßiggang der Ferienzeit sollte man genau die Bücher lesen, nach denen einem gerade der Sinn steht?
Ich widme mich diesen Fragen mit einem Blick auf meine eigene Sommerlektüre. Ich wurde in den Bann gezogen von Emma Clines The Girls, habe gelacht bei Marc-Uwe Klings Qualityland und geweint bei Anthony Doerrs Kurzgeschichtensammlung Die Tiefe.